Antiblockiersystem (ABS) bei Motorrädern
Etwa jeder sechste Verkehrstote in Brasilien und in der Europäischen Union ist ein Motorradfahrer – in Indien und China ist diese Zahl sogar noch höher. ABS für Motorräder ist eine effektive Technologie, um diese Todesrate zu reduzieren1.Laut dem Insurance Institute for Highway Safety ist die Rate tödlicher Unfälle in den USA bei Motorrädern mit optionalem ABS um 31% niedriger als bei denselben Modellen ohne ABS.
ABS ist für alle Arten von Motorrädern in allen Märkten erhältlich: von Rollern und Mopeds bis hin zu schweren Tourern und leistungsstarken Motorrädern. Es gibt kostengünstige Versionen für verschiedene Arten von hydraulischen Bremssystemen wie nur Vorderrad sowie Vorder- und Hinterradbremsen kombiniert.In einigen Ländern und Regionen gibt es bereits Gesetze, die ABS für alle neuen Fahrräder über 125 ccm vorschreiben, während ABS oder kombinierte Bremssysteme (CBS) für kleinere (unter 125 ccm), einschließlich Roller, eingebaut werden könnten. Ab dem nächsten Jahr wird es in der Europäischen Union obligatorisch sein, ein Antiblockiersystem für alle neuen Motorradmodelle über 125 ccm zu installieren. Die indische Regierung hat ebenfalls ähnliche Gesetze vorgeschlagen, die ab dem 1. April 2017 gelten sollen.
WIE FUNKTIONIERT ABS?
ABS für Motorräder verhindert das Blockieren von Rädern und sorgt für Stabilität des Fahrrads sowie optimale Verzögerung beim Bremsen. ABS reduziert daher die Sturzgefahr erheblich und verringert den Bremsweg. Bei einem Motorrad mit Antiblockiersystem überwacht das ABS-Steuergerät ständig die Geschwindigkeit der Räder mithilfe von Raddrehzahlsensoren. Droht ein Rad bei starker Bremsung oder auf rutschiger Fahrbahn zu blockieren, regelt das Antiblockiersystem gezielt den Bremsdruck und sorgt so für eine optimale Bremsung. Auf diese Weise bleibt die Fahrstabilität und Wendigkeit des Motorrads auch bei widrigen Fahrbedingungen wie Sand, losen Spänen oder Wasser erhalten. Dies reduziert das Risiko eines bremsbedingten Sturzes erheblich und verkürzt in der Regel den Bremsweg. Je nach Modell können die Motorradfahrer durch ein sanftes Pulsieren an den Hand- und Fußbremshebeln erkennen, dass das ABS eingeschlagen hat.