Intraoperative Magnetresonanztomographie mit dem Magnetom Open Scanner: Konzepte, neurochirurgische Indikationen und Verfahren: ein vorläufiger Bericht

Ziel: Die intraoperative Magnetresonanztomographie (MRT) ist jetzt mit dem General Electric MRI-System für den dedizierten intraoperativen Einsatz verfügbar. Alternativ erfordern nicht dedizierte MRT-Systeme weniger spezifische Anpassungen von Instrumenten und Operationstechniken. In diesem Bericht werden klinische Erfahrungen mit einem solchen System vorgestellt.

Methoden: Alle Patienten wurden operativ in einem „Twin-Operationssaal“ behandelt, bestehend aus einem konventionellen Operationssaal mit kompletter Neuronavigationsausrüstung (StealthStation und MKM), der eine Operation mit magnetisch inkompatiblen Instrumenten, konventioneller Instrumentierung und Operationsmikroskop ermöglichte, und einem Hochfrequenz-abgeschirmten Operationssaal für die Verwendung mit einem intraoperativen MRT-Scanner (Magnetom Open; Siemens AG, Erlangen, Deutschland). Der Magnetom Open ist ein 0.2-T-MRT-Scanner mit Widerstandsmagnet und spezifischen Anpassungen, die erforderlich sind, um den Scanner in die chirurgische Umgebung zu integrieren. Die Operationssäle liegen dicht beieinander und Patienten können intraoperativ von einem Raum in den anderen transportiert werden. Diese retrospektive Analyse umfasste 55 Patienten mit zerebralen Läsionen, die alle zwischen März 1996 und September 1997 operativ behandelt wurden.

Ergebnisse: Einunddreißig Patienten mit supratentoriellen Tumoren wurden chirurgisch behandelt (mit Navigationsführung) im konventionellen Operationssaal mit intraoperativer MRT zur Resektionskontrolle. Bei 5 dieser 31 Patienten ergab die intraoperative Resektionskontrolle signifikante Tumorreste, was zu einer weiteren Tumorresektion führte, die von den Informationen der intraoperativen MRT geleitet wurde. Die intraoperative MRT-Resektionskontrolle wurde in 18 transsphenoidalen Operationen durchgeführt. Bei Verdacht auf Tumorreste untersuchte der Chirurg die Sellarregion erneut; in drei von fünf Fällen wurde zusätzliches Tumorgewebe entfernt. Follow-up-Scans wurden für alle Patienten 1 Woche und 2 bis 3 Monate nach der Operation erhalten. Bei 14 der 18 Patienten waren die intraoperativ erhaltenen Bilder mit denen vergleichbar, die nach 2 bis 3 Monaten erhalten wurden. Die intraoperative MRT wurde auch bei sechs Patienten angewendet, die sich einer Temporallappenresektion zur Behandlung pharmakoresistenter Anfälle unterzogen. Bei diesen Patienten wurde das Ausmaß der neokortikalen und mesialen Resektion auf die präoperativen Befunde morphologischer und elektrophysiologischer Veränderungen sowie intraoperativer elektrokortikographischer Befunde zugeschnitten.

Fazit: Die intraoperative MRT mit dem Magnetom Open liefert erhebliche Zusatzinformationen zur Optimierung der Resektion bei der chirurgischen Behandlung von supratentoriellen Tumoren, Hypophysenadenomen und Epilepsie. Der Twin-Operationssaal ist eine echte Alternative zu einem dedizierten MRT-System. Zusätzliche Anstrengungen sind erforderlich, um die Transportzeit des Patienten und die Instrumentenführung innerhalb des Scanners zu verbessern.

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