Arcangelo Corelli (1653-1713)
Zu seinen Lebzeiten war Arcangelo Corelli als sehr großer Musiker und Komponist bekannt. Heute betrachten wir ihn als eine wichtige Persönlichkeit, die viel zur Entwicklung der Musik im Barock und darüber hinaus beigetragen hat.
Geboren in Norditalien, lebte und arbeitete Corelli als junger Erwachsener in Frankreich und Deutschland. Er ließ sich schließlich in Rom nieder, wo er die Unterstützung aristokratischer Gönner genoss. Dazu gehörten Königin Christina, die nach der Abdankung des schwedischen Throns in Rom lebte, und wichtige kirchliche Persönlichkeiten wie Kardinal Pietro Ottoboni, Neffe von Papst Alexander VIII.
Corelli war ein meisterhafter Geiger, dessen Auftritte das Instrument stark förderten. In der Tat wurde er der „Vater“ der Geigentechnik genannt. Corelli lehrte das Instrument, und dann lehrten seine Schüler eine nachfolgende Generation und so weiter. Heute gibt es Geiger, die stolz ihre „Abstammung“ durch ihre Lehrer und die Lehrer ihrer Lehrer bis zu Corelli selbst zurückverfolgen.
Er war auch ein enorm innovativer Komponist. Seine Betonung von Melodie und Begleitung trug dazu bei, strengere Aspekte des Kontrapunkts zu mildern. Corelli erweiterte damit die Möglichkeiten innerhalb der Barockmusik und trug auch zu zukünftigen Entwicklungen in der Klassik bei. Corelli ist besonders mit dem Concerto grosso (dem „großen“ Konzert) verbunden, einem Genre, in dem musikalisches Material zwischen einer Gruppe von Solisten und dem Orchester weitergegeben wird. Sein Ruhm war so groß, dass er im Pantheon von Rom begraben wurde, eine Ehre, die er mit den Malern Raphael und Carracci und später mit den Königen des vereinten Italiens teilte.