Das Periodensystem enthält eine Vielzahl von Elementen, die von eins (Wasserstoff) bis 118 (Oganesson) nummeriert sind, wobei jede Zahl die Anzahl der Protonen darstellt, die im Kern eines Atoms gespeichert sind. Wissenschaftler arbeiten ständig daran, neue Elemente zu schaffen, indem sie immer mehr Protonen in Kerne stopfen und das Periodensystem erweitern. Die Anstrengung weckt Neugier und Fragen: Kann der Tisch in die entgegengesetzte Richtung vergrößert werden? Ist es möglich, ein Element Null zu machen? Existiert es bereits?
„Element Null“ ist seit fast einem Jahrhundert eine Frage der Vermutung, und kein Wissenschaftler suchte leidenschaftlicher danach als der deutsche Chemiker Andreas von Antropoff. Es war Antropoff, der das theoretische Element auf ein Periodensystem seiner eigenen Entwicklung setzte, und er war es auch, der einen vorausschauenden Namen dafür erfand: Neutronium.
Man hört Antropoffs Namen heute nicht mehr, da seine Nazi-Neigungen dem Wissenschaftler internationale Schande einbrachten. Sie hören jedoch von Neutronium. Heute bezieht sich der Begriff allgemein auf eine gasförmige Substanz, die fast ausschließlich aus Neutronen besteht und in den kleinsten, dichtesten bekannten Sternen vorkommt: Neutronensternen.Neutronensterne sind die kollabierten Kerne großer Sterne. Nur zwanzig Kilometer breit halten sie die Masse von ein bis drei Sonnen. Die unglaubliche Masse kommt von ihrer Zusammensetzung. Die Sterne bestehen fast ausschließlich aus Neutronen, die durch intensive Schwerkraft zusammengeklumpt sind. Neutronen existieren normalerweise nur innerhalb von Atomkernen, was ihre Gemeinde zu einer astronomischen Seltenheit macht und einen coolen Namen verdient, das oben erwähnte „Neutronium“. (Bild: Die Struktur eines Neutrons.)
Aber verdient das Zeug auch den Titel „element zero“? Neutronium ist theoretisch frei von Protonen, also passt es auf den Nennwert, da keine Protonen keine Ordnungszahl bedeuten würden. Vor diesem Hintergrund würde eine solche Definition sicherlich kreatives Denken erfordern. Neutronium lebt nur unter der erdrückenden Schwerkraft eines Neutronensterns. Extrahieren Sie einen Teelöffel des Materials (ungefähr gleich der Masse eines Berges) und es wird fast sofort mit „enormer“ Radioaktivität zerfallen. Um Neutronium als stabiles Element zu betrachten, müssten wir uns fast einen Neutronenstern als Atomkern vorstellen.
Das ist eine gewaltige Strecke.