Einführung: Die perkutane transtracheale Jet-Beatmung (PTJV) mit einem Angiokath mit großer Bohrung, der durch die Cricothyroid-Membran eingeführt wird, kann eine sofortige Sauerstoffversorgung über einen Hochdruck-Sauerstoffwandauslass (50 lb pro Quadratzoll) sowie eine Belüftung durch manuelle Auslösung ermöglichen. Das Ziel dieser retrospektiven Studie ist es, den potenziellen Nutzen von PTJV als temporäres lebensrettendes Verfahren in schwierigen Situationen hervorzuheben, in denen die orale endotracheale Intubation ist erfolglos und die Beatmung mit Taschenklappenmaske ist für die Sauerstoffversorgung bei akutem Atemversagen unwirksam.
Methoden: Die Krankenakten von 29 aufeinanderfolgenden Patienten, die innerhalb der letzten 4 Jahre eine emergente PTJV benötigten, wurden überprüft. PTJV wurde benötigt, weil die Puls-O(2) -Sättigung bei > 90% bei Bag-mask-Valve-Beatmung nicht aufrechterhalten werden konnte und weil die Atemwege bei direkter Laryngoskopie nicht schnell gesichert werden konnten.
Ergebnisse: Die Cricothyroidmembran wurde bei 23 Patienten erfolgreich kanüliert. Bei diesen Patienten wurde die Puls-O (2) -Sättigung auf > 90% erhöht und mit PTJV aufrechterhalten, bis die Atemwege gesichert waren. Alle bis auf 3 der 23 Patienten wurden anschließend oral intubiert. Bei einem Patienten hielt PTJV einen ausreichenden Gasaustausch aufrecht, bis eine emergente Tracheostomie durchgeführt wurde. Bei zwei Patienten wurden Atemwegsaustauschkatheter aufgrund einer kleinen glottischen Öffnung in die Luftröhre eingeführt. Der Endotrachealtubus wurde über den Katheter geschoben. Bei 6 der 29 Patienten gab es Schwierigkeiten beim Einführen eines Katheters durch die Cricothyroidmembran oder es war nicht möglich, den Sauerstoff mit einem Jet-Beatmungsgerät zu insufflieren. Es gab keine unmittelbaren Todesfälle durch den Einsatz von PTJV.
Fazit: Basierend auf dem anschließenden Einführen eines Endotrachealtubus in die Luftröhre gab es zwei wichtige Vorteile bei den Patienten, die sich erfolgreich einer PTJV unterzogen. Erstens lieferte PTJV eine effektive Sauerstoffversorgung und ermöglichte gleichzeitig eine ausreichende Zeit für die Visualisierung der oberen Atemwege und eine mögliche Absaugung von Oropharyngealsekreten. Zweitens war die Intubation der Luftröhre anschließend einfacher, möglicherweise weil der hohe Luftröhrendruck von der Gasinsufflation öffnete die kollabierte Stimmritze, wodurch die Visualisierung der Stimmritzenöffnung besser wurde. PTJV ist sicher und schnell bei der sofortigen Sauerstoffversorgung und sollte daher als Alternative zu beharrlichen, mehrfachen Intubationsversuchen in Betracht gezogen werden, wenn weder eine Beutel-Masken-Ventil-Beatmung noch eine endotracheale Intubation für einen ausreichenden Gasaustausch möglich ist.